In singen kann jeder werden auditiv und visuell unterschiedliche Schauplätze und Lebenswege aufgezeigt, deren gemeinsamer Ausgangspunkt die menschliche Stimme, der Gesang, ist. Produktionsformen wechseln mit Aufzeichnungen alltagsbezogener Rezeption. Oper, Konzert oder Sportstadion stehen dabei für soziale und kulturelle Felder der Gesellschaft, in denen sich Stimme als Medium professionellen Gesangs, aber auch als akustisches Instrumentarium der Masse, ihrer Stimmungen und Reaktionen zeigt.
Die filmischen und akustischen Montagen sind schnitt-technisch verdichtet und wurden über den Zeitraum eines Jahres aufgezeichnet. Die synchron gesetzten Filmspuren werden über vier räumlich zueinander angeordnete Monitore visualisiert und durch fünf Klangspuren ergänzt. Der fünfte Kanal überträgt über zwei externe Lautsprecher Publikums-Geräusche und imaginiert damit den realen Ort des Festivals. Im Vordergrund steht keine narrative Handlung, sondern ein thematisches Feld von wechselnden Querbezügen: drei inhaltliche Leitlinien sind die öffentliche mediale Vermittlung von Musik, vom Künstler geführte Interviews mit Sängerinnen und Sängern sowie die eigene Wahrnehmung als Kamerafahrt zu thematischen Schauplätzen. Der zu erwartende Auftritt der Sänger, das Konzertereignis, bleibt dabei außen vor.
Gesprächspartner sind Carolin Bechtle (Jazzsängerin), Daniel Gloger (Countertenor), Hanns-Friedrich Kunz (ehemaliger Leiter der Stuttgarter Hymnus-Chorknaben), Marcela de Loa (Sopran) und Helene Schneiderman (Mezzosopran).